Immer mehr Menschen ziehen ins Nürnberger Land – SPD will ländliche Räume stärken

12. September 2024

Altdorf/Berlin - Laut der Bevölkerungsvorausberechnung des Bayerischen Landesamts für Statistik soll die Bevölkerung des Nürnberger Lands bis 2042 auf 179.400 Menschen (2022: 172 665) steigen. Damit folgt das Nürnberger Land der grundsätzlich bayerischen Entwicklung, die auf Wanderungsgewinne zurückzuführen ist. Dabei soll die Bevölkerung deutlich älter werden – einerseits aufgrund der niedrigen Geburtenraten, andererseits aufgrund der steigenden Lebenserwartung. So soll es 2042 pro 100 Menschen im erwerbsfähigen Alter (20-64) über 50 Menschen im rentenfähigen Alter (über 65) geben. Im Vergleich: 2022 waren es noch unter 40 Menschen im rentenfähigen Alter.

Jan Plobner, SPD-Bundestagsabgeordneter für den Landkreis Nürnberger Land, ordnet die Situation wie folgt ein: „Natürlich freue ich mich darüber, dass sich immer mehr Menschen unseren schönen Landkreis als Wahlheimat aussuchen. Andererseits mache ich mir auch über den steigenden Altersdurchschnitt Gedanken: Beispielsweise werden in Zukunft deutlich mehr Menschen darauf angewiesen sein, barrierefreie Bahnhöfe und Bushaltestellen sowie barrierefreie Verkehrsmittel des ÖPNV in ihrer unmittelbaren Nähe zu haben. Das ist keine Entwicklung, die nur das Nürnberger Land betreffen. In ganz Deutschland ziehen immer mehr Menschen auf das Land und die Mehrheit der Deutschen lebt bereits auf dem Land. Oft steigt auch andernorts der Altersdurchschnitt, was die Landkreise vor große Herausforderungen stellen wird.“

Die SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag möchte angesichts der steigenden Einwohnerzahlen in ländlichen Räumen sowie des steigenden Altersdurchschnitts tätig werden. Vergangene Woche haben die Abgeordneten der SPD ein Positionspapier beschlossen, wie ländliche Räume gestärkt und zukunftsfest gemacht werden können.“ Das Positionspapier, betitelt „Deutschlands ländliche Räume: Potentiale erschließen, Gemeinschaft stärken, Zukunft gestalten“, befasst sich mit Ansätzen in verschiedensten Politikbereichen. Vorneweg: Die SPD will die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Deutschland als staatlichen Auftrag im Grundgesetz verankern. Konkret wollen die Abgeordneten Verbesserungen in den Bereichen Infrastruktur, Landwirtschaft, gesellschaftliche Teilhabe, Mobilität und Gesundheitsversorgung.

Plobner arbeitete federführend am Bereich Mobilität mit: „Wir sind täglich auf Mobilität angewiesen. Obwohl wir hier im Nürnberger Land vergleichsweise gut angebunden sind, ist das für viele Orte in Deutschland noch nicht der Fall. Und selbst bei uns sehe ich viele Möglichkeiten, die Anbindung noch zu verbessern. Ob Stärkung des ÖPNV, alternative Mobilitätsangebote, Digitalisierung – es gibt viel zu tun. Und gerade auf dem Land ist das Auto als zentrales Fortbewegungsmittel nicht wegzudenken. Deshalb müssen wir E-Mobilität für alle Menschen kostengünstig zugänglich machen, sonst lassen wir die Menschen in ländlichen Räumen bei der Klimatransformation im Stich.“

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