„Spürbare Erleichterungen schaffen“: SPD tauscht sich mit Bäcker Schmidt aus

06. Juni 2024

Heideck - Unternehmen sind derzeit mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert – das trifft besonders auf Mittelständler wie Heidecks Bäcker Schmidt zu. Um sich über die aktuelle Lage des rein familiengeführten Bäckerbetriebs und dessen Rahmenbedingungen zu informieren, waren dort kürzlich unter anderem der heimische Bundestagsabgeordnete Jan Plobner, Stadträtin Maria Brunner und Heidecks SPD-Vorsitzender Louis Fischer zu Gast.

Empfangen wurde die Delegation von Inhaber und Bäckermeister Michael Schmidt, der die Gruppe durch die gesamte Heidecker Backstube führte und sein Team, die „Schmidteraner“, präsentierte. So konnten die Gäste aus der Politik jeden einzelnen Schritt bei der Herstellung der vielfältigen, handwerklich hergestellten Backwaren beobachten und erfuhren etwa, dass hier viele verschiedene Manufakturen ineinandergreifen.

Besonders im Fokus standen die zahlreichen nachhaltigen Projekte, die von der Bäckerei seit einigen Jahren unter dem Aspekt „Schmidts Umwelt Liebe“ vereint werden. Michael Schmidt hob das Holzhackschnitzelheizkraftwerk hervor, das 80 Prozent der Heidecker Backstube mit erneuerbarer Energie versorgt – im Bäckerhandwerk ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Wichtige Zutaten wie beispielsweise Mehl, Eier oder Milch stammen ausschließlich aus regionalen Familienbetrieben. Bäckermeister Michael Schmidt betonte: „Wir werfen keine Lebensmittel weg!“ Nicht verkaufte Semmeln und Brezeln werden beispielsweise zu Semmelbrösel bzw. Brezenknödel verarbeitet. Im Sinne der sozialen Nachhaltigkeit werden nicht benötigte Backwaren an die Tafeln im Umkreis weitergegeben. Als Besonderheiten der familiengeführten Bäckerei kommt neben Kaffee aus hauseigener Röstung noch selbstgemachtes Eis hinzu.

Insgesamt beschäftigt die Heidecker Firma mehrere hundert Mitarbeiter und wird damit bereits als Großunternehmen klassifiziert – für Michael Schmidt nicht nachvollziehbar: „Wir brauchen eine Unterscheidung zwischen familiengeführten, persönlich haftenden Mittelstandsunternehmen und international tätigen Industrie-Großkonzernen hinsichtlich des Dokumentationsaufwands“, verwies er auf die wachsende Arbeit durch Bürokratie. Jan Plobner ging auf das neue Bürokratieentlastungsgesetz ein, das für weniger bürokratischen Aufwand und mehr unternehmerische Freiräume sorgen soll.

„In vielen Punkten hat Bürokratie eine notwendige Schutzfunktion. Gleichzeitig haben wir in den letzten Jahren aber erlebt, dass die schieren Mengen an Vorschriften ein Ausmaß für viele Unternehmen, gerade für kleinere und mittlere Unternehmen vor Ort erreicht hat, die nicht oder nur schwer stemmbar ist. Da sind alle öffentlichen und politischen Ebenen gefragt ihr Möglichstes zu tun, hier gegenzusteuern und spürbare Erleichterungen für Unternehmen zu schaffen“, betonte Plobner die dringende Notwendigkeit von Bürokratieabbau, an dem zumindest auf Bundesebene verstärkt gearbeitet wird. Zu den weiteren Themen gehörten auch die Energieversorgung und der Fachkräftemangel. Insgesamt habe es sich um einen interessanten Austausch zwischen Politik und dem Mittelstand vor Ort gehandelt, bilanzierten alle Beteiligten.

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